Das SGK wird „Weltethos-Schule“
Wer würde nicht gerne in einer Welt leben, in der es selbstverständlich ist, andere ebenso gut zu behandeln, wie man selbst behandelt werden möchte? In einer Welt, die von Gewaltlosigkeit, Gerechtigkeit, Ehrlichkeit, Partnerschaftlichkeit und Nachhaltigkeit geprägt ist? Diese Werte können eine Idee bleiben, eine nicht zu erreichende Utopie, oder aber ein Ziel, dem wir uns verschreiben, für das es sich lohnt, Anstrengungen auf uns zu nehmen.
Als Hans Küng im Jahr 1995 die Stiftung “Weltethos” gründete, setzte er sich für Letzteres ein. Er versuchte, allen die Gemeinsamkeiten zwischen den Grundsätzen verschiedener Kulturen und Religionen vor Augen zu führen.
An keinem anderen Ort verbringen junge Menschen, die kommende Generation also, gemeinsam so viel Zeit wie in der Schule. Deshalb ist es nur folgerichtig, dort anzusetzen. Die Persönlichkeits- und Charakterbildung junger Menschen wird weniger durch in Stein gemeißelte Ge- und Verbote als vielmehr durch die Beschäftigung mit ethischen Fragestellungen gefördert. Nur auf diese Weise kann sich eine innere Reife entwickeln, die den Menschen dazu befähigt, sich selbst Maximen zu setzen. Dies sind Prinzipien, von denen der Mensch aufgrund innerer Überzeugung sein Verhalten leiten lässt. Solche Maximen sollten so gewählt sein, dass sie zum Grundsatz einer allgemeinen Gesetzgebung erhoben werden könnten, welche ein gutes und friedvolles Zusammenleben fördert. Welche Maximen diesem hohen Anspruch genügen und welche nicht, ist eine Frage, die gar nicht so leicht und so selbstverständlich zu beantworten ist. Schon deshalb ist ein rationaler Diskurs hierüber, wie er im Rahmen des Projektes “Weltethos” geführt wird, sinnvoll. Idealerweise leistet jede Schule, die sich für die Unterstützung des Projektes entscheidet, einen Beitrag zu einer besseren und friedvolleren Welt.
Nachdem sich unsere Schule vor über zwei Jahren dafür entschieden hatte, dies zu tun, wurde sie am Mittwoch, dem 29. März 2023 , mit dem Titel “Weltethos-Schule” ausgezeichnet. Hierfür reiste unter anderem Frau Julia Willke als Vertreterin der Stiftung Weltethos an. „Es dauert eine Zeit, ‘Weltethos-Schule’ zu werden. (…) Diesen Weg hat das Siebenpfeiffer-Gymnasium jetzt beschritten und bekommt heute die Auszeichnung. Aber das ist nicht das Ende vom Weg, sondern sozusagen ein Ansporn, diesen Weg auch weiterzugehen und zu intensivieren – mit ihnen allen zusammen”, erklärte Willke in ihrer Rede, die sie nach einem Grußwort von Herrn Schneider und musikalischen Beiträgen im Namen der Stiftung Weltethos hielt. Sie ging auch darauf ein, warum unsere Schule den neu gewonnenen Titel verdient hat. So nannte sie zum Beispiel unser Patenkonzept und die Siebenpfeiffer-Tage. Angebote wie diese seien ein wichtiger Punkt für die Erfüllung der Kriterien, um „Weltethos-Schule“ zu werden. Anschließend an ihre Rede fand die Übergabe der Ernennungsurkunde statt, auf die eine weitere musikalische Einlage folgte. Auf den Weltethos-Gedanken an sich ging die gleichnamige AG in ihrer darauffolgenden Ansprache nochmals ein und erinnerte die Zuhörerschaft daran, dass die genannten „Werte nur so viel wert sind, wie sie immer wieder mit Leben gefüllt werden.“ Nach dem anschließenden Schlusswort und einem weiteren musikalischen Beitrag der Big Band Zwo wurde ein durch die MSS12 vorbereitetes Buffet eröffnet. Zum Schluss hatte jeder Teilnehmer noch die Möglichkeit, einen „Weltethos-Ballon“ und mit diesem seine Wünsche nach einem von Harmonie geprägten Miteinander aufsteigen zu lassen.
Isabella Laborenz für die Weltethos-Arbeitsgemeinschaft