„Der Zauber soll sich wiederfinden“


Interview: Am 29. Oktober geht es im Siebenpfeiffer-Gymnasium um die Nacht, sowohl um positive als auch negative Aspekte dieser Zeit
Kusel. Die Nacht hat unterschiedliche Gesichter: von romantisch bis angsteinflößend. Vor allem wohnt ihr ein Zauber inne, der demnächst in Kusel zum Thema wird. Darüber spricht Lehrerin Doris Eichert im Interview mit Lena Drumm.
Frau Eichert, Sie organisieren am 29. Oktober einen literarisch-musikalischen Abend zum Thema Nacht im Siebenpfeiffer-Gymnasium. Warum haben Sie sich für dieses Motiv entschieden?Die Idee wurde durch den Fachbereich Musik geboren. Frau Cristobal und Frau Koch wollen Schülertalente fördern. Wir hatten die Idee, Literatur und Musik zu verbinden. Gemeinsam haben wir uns für das Motiv der Nacht entschieden, da dieses in beiden Sparten vielfältig beleuchtet wird. So konnten sich beide Fachbereiche kreativ entfalten.
Wie lief die Planung der Veranstaltung ab?Gut ein Schuljahr hat es von der Idee bis zur Umsetzung gedauert. Nachdem der Gedanke gefasst war, habe ich damit begonnen, Texte zusammenzustellen und zu sammeln – ohne künstliche Intelligenz. Dann habe ich eine Struktur geschaffen, um die Texte hinsichtlich der verschiedenen Aspekte der Nacht zu ordnen. Nachdem alle Teile ein Ganzes ergeben haben, konnten die Musiker verschiedenen Stücke einbauen. Meine Deutsch-Leistungskurse sind involviert und präsentieren die Texte.
Was erwartet die Gäste an dem Abend?Die Schüler haben nicht nur inhaltlich einiges vorbereitet. So wurden auch Kostüme organisiert, das Bühnenbild geplant und die kulinarische Versorgung in den Pausen gesichert. Ich habe Wert darauf gelegt, dass sich der Zauber in dem Abend wiederfindet. Seien es Goethe oder Eichendorff, seien es moderne Stücke wie „Ein Traum“ von Clara Forrer, die am 29. Oktober erlebt werden können: Die Texte werden sich über alle Jahrhunderte erstrecken. Die wichtigste Botschaft ist, die Nacht in ihrer Vielfältigkeit wahrzunehmen. Das Ganze ist auch eine Einladung, die Nacht als Zeit der Ruhe erleben. In all der Hektik zurzeit.
Welche Herausforderungen gab es bei der Organisation?Es gab wenig Zeit für Proben, sodass wir diese teilweise in den Unterricht verlagern mussten. Der Schulleiter hat die Schüler nun für zweieinhalb Tage freigestellt, damit wir kurz vor der Veranstaltung noch einmal intensiv üben können. Außerdem musste man die Arbeit mit Schülern aus drei unterschiedlichen Stufen koordinieren.
Was ist aus Ihrer Sicht das Besondere an der Veranstaltung?Ich achte darauf, viel in Schülerhände zu übergeben. So werden es auch zwei Schülerinnen sein, die durch den Abend führen. Tänzerische Elemente wird es ebenfalls geben. Das kreative Miteinander zwischen Schüler und Lehrkraft sowie unter den Fachbereichen ist etwas Faszinierendes. Wir stellen neben den positiven Seiten der Nacht übrigens auch negative Aspekte dar, etwa Angst und Schlaflosigkeit.
Was bedeutet Ihnen der Abend persönlich?Zum einen finde ich es wichtig, dass die Schüler sehen, was sie auf die Beine stellen können. Zum anderen ist der literarisch-musikalische Abend möglicherweise eine der letzten Veranstaltungen, die ich vor meinem Ruhestand betreue. In den vergangenen Jahren habe ich wohl knapp 30 solcher Aufführungen betreut und es hat mir immer großen Spaß gemacht, individuelle Talente zu fördern. So etwas ist immer ein Erlebnis, das man nicht vergisst. Wenn sich mach ein Schüler vielleicht nicht an jede Deutschstunde erinnert, solche Veranstaltungen sind unvergesslich.
Info
Doris Eichert (61) unterrichtet seit 1992 am Siebenpfeiffer-Gymnasium. Ihre Fächer sind Deutsch, Geschichte und katholische Religion. Sie leitet drei Deutsch-Leistungskurse. Gemeinsam mit Raquel Cristobal Ramos und Sonia Koch aus der Fachrichtung Musik hat sie den literarisch-musikalischen Abend „Zauber der Nacht“ organisiert. Dieser findet am Mittwoch, 29. Oktober, von 19 bis 22 Uhr in der Mensa des Siebenpfeiffer-Gymnasiums statt. Der Eintritt ist frei, es wird um eine Spende für die Stiftung „Aimer La Vie“ gebeten, die Menschen mit körperlicher und geistiger Behinderung unterstützt.drle
(veröffentlicht mit freundlicher Unterstützung der Rheinpfalz)
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Quelle
| Ausgabe | Die Rheinpfalz Westricher Rundschau – Nr. 244 |
| Datum | Dienstag, den 21. Oktober 2025 |
| Seite | 15 |












