Periodenprodukte für das SGK

Stelle dir folgendes Szenario vor: Immer, wenn du morgens in die Schule gehst, musst du dein eigenes Toilettenpapier mitbringen, weil es auf den Schultoiletten nicht mehr bereitgestellt wird. Immer, wenn du, auch während des Unterrichts, auf Toilette musst, darfst du nicht vergessen, es mitzunehmen. Stell dir diesen Stress vor! Und vergäßest du es an einem Tag, dann müsstest du peinlich berührt bei deinen Klassenkameraden herumfragen, wer dir welches abgeben könnte. Eine unangenehme Vorstellung, oder?
Die Wahrheit ist allerdings, dass dieses Szenario für einen großen Teil unserer Schülerschaft seit Jahren die harte Realität ist. Denn mindestens genauso wie der freie Zugriff auf Toilettenpapier, Seife und fließendes Wasser das absolute Hygiene-Minimum darstellen, zählen Periodenprodukte auch in diese Gruppe der „Bare Minimum“-Hygieneversorgung. Und doch wurde es jahrelang als völlig gewöhnlich und absolut unkritisch gesehen, dass sie den Schülerinnen auf den Toiletten nicht frei zur Verfügung gestellt wurden. Doch das ändert sich jetzt: Dank der wunderbaren Idee von Johanna Müller (MSS 12) und Liel Eckfelder (MSS 13) vor einigen Jahren, die Schule, genauso wie mit Klopapier, ebenfalls mit Periodenprodukten beliefern zu lassen, konnte diese Kooperation jetzt nach Abklärungen durch die neue SV-Spitze final festgesetzt und eine regelmäßige Belieferung der Schule final beschlossen werden. Dass die bisher leerstehenden Periodenproduktspender eine funktionierende Institution darstellen können, wird allerdings nur der Fall sein, wenn nicht Unmengen davon verschwendet oder gar mit nachhause genommen werden.
Daher spricht die Schülervertretung hiermit die Bitte aus: Nehmt euch das was ihr braucht! Aber bevor ihr hamstert und euch ganze Vorräte aus dem Spender herausnehmt, versetzt euch in die missliche Lage des Mädchens hinein, für das dann in einer Notfallsituation nichts mehr übrig ist. Obwohl die Lieferungen jetzt regelmäßig eintreffen, steht uns nämlich leider kein unendliches Maß zur Verfügung!
Ein ganz großer Dank gilt der Kreisverwaltung Kusel, durch deren Kooperation diese wichtige Institution möglich gemacht wurde. Denn eine Sache ist sicher: Wenn man sich nicht mehr Sorgen darüber machen muss, für einen unerwarteten Notfall keine Periodenprodukte zur Rettung dabeizuhaben, dann gestaltet sich der Schulalltag hundert mal stressfreier für junge Frauen- und somit hundert mal gerechter bei Vergleich der Geschlechter.
(Isabella Laborenz, MSS 12)












