Das dritte Mal: Kirche vor Ort


















Mo, 13.01.2025: Neuapostolische Kirche
Am Montag, den 13. Januar, besuchten wir die neuapostolische Kirche in Kusel. Schon bei der Ankunft überraschte uns das schlichte und moderne Gebäude, da wir dies aus den evangelischen Kirchen nicht gewohnt waren. Ein Gemeindemitglied führte uns herum und erklärte uns die Besonderheiten der Kirche.
Zunächst erkundeten wir den Innenraum, der hell und minimalistisch gestaltet ist. Im Mittelpunkt steht der Altar mit einem großen Kreuz. Außerdem gibt es Fernseher, die dazu dienen, Gottesdienste in andere Räume zu übertragen, was für uns sehr neu und interessant war. Anschließend besichtigten wir das Untergeschoss, wo sich Räume für Kinder- und Jugendarbeit sowie ein Saal für Besprechungen befinden. Auch hier fielen uns die Fernseher auf, die eine Verbindung zum Gottesdienst ermöglichen.
Zurück im Hauptsaal hörten wir einen Vortrag über die neuapostolische Kirche. Besonders spannend fanden wir die zentrale Rolle der heutigen Apostel, die uns bis dahin fremd war. In der Fragerunde erfuhren wir, dass sie die Gemeinden auf die Wiederkunft Jesu vorbereiten und eine geistliche Führung übernehmen.
Der Besuch war eine bereichernde Erfahrung. Die moderne Technik, die offene Atmosphäre und die Bedeutung der Gemeinschaft haben uns beeindruckt und einen neuen Blick auf das Christentum ermöglicht.
Do, 16.01.2025: Freie Baptistengemeinde
Der zweite Besuch in der Reihe ,,Kirche vor Ort’‘ ging in die Baptistische Freikirche in Blaubach.
Hier konnten wir viel über die Geschichte der Baptisten lernen und uns wurde ein Einblick in das Gemeindeleben gegeben.
Ein Grundlegender Unterschied zum Katholizismus ist dabei wohl, dass der Raum für Baptisten nichts Heiliges hat, heilig wird der Raum erst durch die Menschen, die in ihm beten. Die Gemeinde trifft sich also nicht in einem Kirchengebäude im eigentlichen Sinn, sondern es erinnert vielmehr an eine Versammlungsstätte für die Gläubigen, in der ihnen auch ein Raum für die Gemeinschaft gegeben ist. In dem Gebäude sind auch Schlafräume mit insgesamt 40 Betten untergebracht, auch das ist in christlichen Kirchengebäuden untypisch. Hier leistet die Gemeinde Flüchtlingen Kirchenasyl und versucht diese in die Gesellschaft zu integrieren. Dafür dienen auch die Integrationswohnungen, die sie an einem anderen Standort in Kusel verwalten.
Der wohl größte Unterschied stellt jedoch die Taufe dar. Denn im Baptismus wird die im Christentum übliche Säuglingstaufe abgelehnt, denn sie vertreten die Meinung, dass jeder sich selbst für den Glauben und somit den Weg mit Jesus entscheiden soll. Diese Gläubigentaufe ist anders als in den Volkskirchen auch kein Sakrament, sondern eher als Symbol zu sehen (wie Auferstehung – neues Leben mit Jesus). Die Glaubensgrundsätze, die sie verfolgen, sind stark an die Bergpredigt angelehnt, diese hat für Baptisten einen sehr hohen Stellenwert.
Die Gemeinde hat einen sehr aufgeschlossenen Eindruck gemacht und das Gefühl vermittelt, dass jeder in ihrer Mitte sehr willkommen ist. Es hat den Anschein gemacht, die Gemeinschaft ist untereinander sehr harmonisch und verbringt auch außerhalb des Gottesdienstes gerne Zeit miteinander.
Mo, 20.01.2025: Evangelische Stadtkirche
Wir, die Religionskurse in Evangelischer Religion in der MSS 11, haben am 20. Januar die evangelische Kirche in Kusel besucht. Der Innenraum der Kirche ist groß und eindrucksvoll und spiegelt eine Stadtkirche wider. Im Gegensatz zu den beiden Kirchen, in denen wir vorher waren, war diese stärker von Symbolik geprägt. Beispielsweise bilden Altar, Kanzel und Orgel eine Einheit, die eine zentrale Position im Kirchenraum einnimmt. Sie steht für die Verkündigung des Wortes Gottes. Außerdem durften wir die Orgel ausprobieren, die mit verschiedenen Registern einen eindrucksvollen Klang besitzt.
Do, 23.01.2025: Katholische Pfarrkirche St. Ägidius
Als die Schüler der beiden evangelischen Religionskurse in Klassenstufe 11 die katholische Pfarrkirche St. Ägidius in Kusel betraten, wurden sie überrascht. Die 1887 erbaute Kirche erstrahlt, dank der umfassenden Renovierung von 2018-2022 in einem hellen, moderaten Ton. Dieser wird von den meisten Schülern positiv wahrgenommen: „freundlich, einladend“, transparent, ästhetisch, aber auch „kalt / uneinladend“ sind einige Ersteindrücke unserer Mitschüler. Viele Fragen haben die Schüler des evangelischen Kurses natürlich über die Bräuche und Gerätschaften der Kirche: „Was ist ein Tabernakel?“, „Wozu braucht man eine Sakramentskapelle?“, „Wozu dient der Beichtstuhl?“ und viele weitere Fragen konnte uns Pfarrer Schubert natürlich leicht erklären. Doch auch schwierigere Fragen zum Beispiel zum Verständnis der Kirche als heiliger Raum wurden diskutiert. Abschließend kann man sagen, dass dieser Kirchenbesuch unseren Horizont ungemein erweitert hat.
Mo, 03.02.2025: Besuch der Gemeindevertreter*innen am SGK
Den Abschluss der Unterrichtsreihe „Kirche vor Ort“ bildete wie im Vorjahr auch in diesem Jahr ein Besuch der Vertreter*innen der Kirchengemeinden am SGK. Von Seiten der NAK war der Priester der Kusler Gemeinde, Herr Raab, gekommen, die Freie Baptistengemeinde Kusel vertrat Pastor Landoll, die katholische Kirchengemeinde Priester Schubert und die evangelische Pfarrerin Aulenbacher und Dekan Stetzenbach. In einer Gesprächsrunde stellten sie sich den Fragen der Schüler*innen, die diese im Vorfeld und während des Gesprächs entwickelt hatten. Dabei wurde einerseits das besondere Profil, andererseits aber auch die Gemeinsamkeiten und das alle Gemeinden Verbindende deutlich: Der gemeinsame Glaube an denselben Gott und seinen Sohn, Jesus Christus. Außerdem wurde klar, dass sich die Gemeinden für die jungen Leute öffnen möchten, dass ihre Türen stets für sie offen sind und dass sie sich über die aktive Beteiligung junger Menschen am Gemeindeleben sehr freuen würden. Symptomatisch hierfür steht nicht nur das Angebot, jederzeit an Gottesdiensten, Jugendfreizeiten und anderen Angeboten der Gemeinden teilzunehmen, sondern auch die Frage von Pfarrer Schubert an die Jugendlichen, was denn ihre Wünsche an die Kirchengemeinden seien: „Was wünscht ihr euch? Wir können uns immer viele Angebote überlegen, aber für uns wäre es wichtig zu wissen: Was wollt ihr denn von der Kirche? Wie müsste Kirche in euren Augen sein?“
Diesen Impuls nehmen die beiden Grundkurse evangelische Religion gerne auf.
Mia Aulenbacher, Johannes Klaßen, Lukas Morgenstern, Amelie Sommer, Malte Theiß, Ida Wittke mit Herrn U. Reh und T. Burkart