Bereit für neue Wege


Schulsorgen werden die 76 Abiturienten des Siebenpfeiffer-Gymnasiums Kusel nicht mehr plagen: Nach zwölfeinhalb Jahren Schulbankdrücken wurden sie bei der Abiturfeier in der Fritz-Wunderlich-Halle am Freitag verabschiedet. Dabei ging es lustig, aber auch emotional zu.

Von Lisa Demmerle


Kusel. „Es ist eine Leistung, auf die Ihr wirklich stolz sein könnt“, lobte Schulleiter Marco Schneider die Ergebnisse seiner Schützlinge mit Blick auf die nicht immer einfachen Umstände der vergangenen zweieinhalb Jahre. Umso glücklicher zeigten sich die Festgäste über den Erfolg. Denn alle 76 Schüler, die sich den Prüfungen stellten, erreichten die Hochschulreife. Gleichzeitig bedeute das Abitur, nun neue Wege einzuschlagen, so Schneider weiter. „Ob Ihr wirklich davon gehen wollt, ist in Frage gestellt.“ Schließlich seien über die Schulzeit Freundschaften und Beziehungen gereift, die den Abschied erschwerten. „Dennoch will ich Ihnen Mut machen! Haben Sie keine Angst davonzugehen.“ Stattdessen sollten sich die jungen Leute bei der Suche ihres Lebenswegs nicht unter Druck setzen und offen für unkonventionelle Wege sein. „Die Corona-Abiturienten zeichnen sich durch ihren Einfallsreichtum aus“, betonte Schneider, der überzeugt davon ist, dass die Abiturienten kommende Hürden in Zukunft meistern werden.

Als Sympathieträger des Abends entpuppte sich Klaus Blasko. In einer emotionalen, dennoch humoristischen Lehrerrede verdeutlichte er seine besondere Beziehung zum Abschlussjahrgang. Ohne Scheu gab der Pädagoge zu, sich häufig Sorgen um seine Schützlinge gemacht zu haben. „In den Tagen des Abiturs habe ich festgestellt, dass ich mir gar nicht so viele Sorgen machen muss.“ Voller Bewunderung habe er beobachtet, zu welchen außergewöhnlichen Leistungen die Schüler fähig seien. Denn von den 76 Abiturienten schlossen 17 mit einer Eins vor dem Komma ab. Marius Schneider schrieb mit der „Traumnote“ 1,0 das beste Abitur. Lena Schlicher, Lea Lißmann und Kim Decklar überzeugten ebenfalls mit einem 1,2er-Schnitt.

„Vielleicht können Sie ein bisschen die Welt retten, wenn Sie gleich rausgehen und groß sind“, appellierte Blasko. Momentan fehle es der Welt an guten Leuten. „Wenn Sie es schaffen, im Leben den roten Faden nicht zu verlieren und an den wirklich wichtigen Dingen festzuhalten, dann müssen Sie sich keine Sorgen machen“, betonte er. Dabei sei es in Ordnung, auch mal falsche Entscheidungen zu treffen. „Das nächste Mal liegen sie wieder ein bisschen richtiger.“ Außerdem könnten die jungen Menschen in schwierigen Zeiten auf die Hilfe von Familie und Freunden vertrauen.

Nach den vielen Ehrungen und lobenden Worten wagte Samuel Schirmacher abschließend in seiner Schülerrede einen schelmischen Rückblick auf die Oberstufenzeit, die vor allem durch die Pandemie geprägt war. Beispielsweise erinnerte Schirmacher an die technischen Pannen während des Distanzunterrichtes, die oft vergessenen Abgabetermine, aber auch den großen Zusammenhalt der Schülergemeinschaft. „Wofür waren 13 Jahre Schule gut?“, fragte er. Um täglich Freunde zu treffen und Lerneinheiten zu besuchen, „die sich zwar Unterricht nannten, aber sich in all der Zeit nie danach anfühlten“.

Die Abiturienten

Julius Bauer, Bennet Bausch, Melina Becker, Franka Beicht, Nele Bornträger, Daniel Brücher, Felix Burchert, Celina Citlak, Kim Kristin Decklar, Maria Marlene Decklar, Alisha Dick, Annalena Dick, Yannick Diehl, Ben Emrich, Etienne Endres, Lara Isabel Escherich, Sophia Even, Sophie Christiné Feuchtner, Loreen Fruck, Paula Gelbert, Yves Grieger, Paulina Groß, Jannis Grünewald, Gideon Hayes, Maximilian Heibel, Luca Hein, Emilia Herrmann, Johannes Heß, Janis Huber, Alexander Hubert, Alina Hüther, Mina Georg Ibrahim, Jasmin Ronahi Ilan, Fiona Jung, Jannik Kim Kaiser, Malou Elisa Kaiser, Max Kaiser, Elias Kellmeyer, Finja Klein, Catriona Koch, Jessica Sarah Kohl, Daniel Kolter, Lukas Kurz, Lea Lißmann, Jana Michelle Lutz, Antonio Marchetti, Paula Martin, Lilli Marie Mathias, Sonja Maurer, Jule Molz, Moheb Moris, Julian Mosig von Aehrenfeld, Marcel Ortlepp, Lena Postler, Rebecca Katharina Raddatz, Maya Nana Rahm, Maxine Rech, Inka Reiser, Sarah Rink, Paula Emma Rübel, Jonas Rumpf, Jessica Sander, Georgia Schefczyk, Samuel Schirmacher, Lena Schlicher, Selina Schmelzer, Sofia Schmidt, Annalena Schmitt, Marius Schneider, Emma Schütz, Lea Stierhof, Melissa Marie Theiß, Niklas Walg, Justin Weber, Pauline Annabeth Weigel, Jannik Weintz.

(veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der Rheinpfalz)

Quelle

AusgabeDie Rheinpfalz Westricher Rundschau – Nr. 73
DatumMontag, den 28. März 2022
Seite14