Baum der Werte: Symbol für Respekt und Menschlichkeit Wertebaum

Kusel. Auf dem Gelände des Siebenpfeiffer-Gymnasiums ist am Freitag ein Baum der Werte gepflanzt worden. Initiiert hatte diese Aktion eine Gruppe von Schülern, die sich nach einer Tragödie gebildet hatte und ein nachhaltiges Zeichen setzen wollte. Der Schock sitzt tief, selbst nach knapp einem Jahr. Am 31. Januar jährt sich der Polizistenmord nahe Ulmet zum ersten Mal. „Das Geschehene kann man nicht begreifen“, sagt Simone Hilpüsch von der Polizeiinspektion Kusel – sie vertritt am Freitag ihre Kollegen als Gast bei der Pflanzung des Baumes der Werte auf dem Schulhof. In den Wochen nach der Tat, sagt Religionslehrer Torben Burkart, habe eine „große Betroffenheit bei den Schülern“ geherrscht. Polizistin Hilpüsch erinnert daran, dass Schüler des Gymnasiums einen Ast mit Engeln zur Dienststelle gebracht, tröstende Worte für die Beamten gefunden, Bilder gemalt hätten. „Das hat uns zutiefst berührt, uns Kraft gegeben und gezeigt, dass wir mit unserer Trauer nicht alleine sind.“ Nun wird also der Baum der Werte am Eingang des Schulgeländes gepflanzt, in unmittelbarer Nähe des Friedenssteines auf dem Schulhof. „Der Baum reiht sich ein in die Straße des Friedens, die von Paris bis Moskau führt. Hier sind wir aktuell besonders gefordert, an ein friedliches Zusammenleben der Kulturen zu erinnern“, sagt Schulleiter Marco Schneider über die Initiative der Schüler. An den Ästen des Apfelbaumes hängen Papieräpfel, auf denen Schüler Werte wie „Höflichkeit“, „Respekt“, „Benehmen“ und Menschlichkeit geschrieben haben. Werte, die grundlegend sind für ein friedliches Zusammenleben in der Gesellschaft. Bei der Tat bei Ulmet sind solche Werte gebrochen worden, genauso wie bei den Gräueltaten der Nationalsozialisten, betont ein Schülervertreter. Beim Betreten des Schulgeländes sollen die Schüler nun täglich an die Werte erinnert werden, die der Baum trägt. Denn die „Werte sind nur so viel wert, wie sie gelebt werden“, fasst es Schülerin Madita Stuppi zusammen.hlr

(veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der Rheinpfalz)
Quelle Ausgabe Die Rheinpfalz Westricher Rundschau – Nr. 24 Datum Samstag, den 28. Januar 2023 Seite 13