Abend der Kinderechte

Im Rahmen der „Woche der Kinderrechte“ unterstützt das Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration in Rheinland-Pfalz verschiedene Projekte und Aktionen, die das Bewusstsein für die in der UN-Kinderrechtskonvention festgeschriebenen Rechte der Kinder schärfen und deren Umsetzung fördern. Im Jahr 2024 wird besonders Artikel 34 der UN-Kinderrechtskonvention her­vorgehoben, der den Schutz von Kindern vor sexuellem Missbrauch thematisiert. Dieser Artikel ist von zentraler Bedeutung, um sicherzustellen, dass Kinder weltweit vor Missbrauch und Ausbeu­tung geschützt werden.

Das Motto der „Woche der Kinderrechte“ lautet in diesem Jahr entsprechend „Starke Kinder sagen NEIN“ – wir vom Siebenpfeiffer-Gymnasium Kusel möchten die Kinder dabei gerne unterstützen.

Anlässlich des Weltkindertages am 20.09.2024 veranstalteten viele Lerngruppen unter der Gesamt­leitung von Doris Eichert und Dr. Torben Burkart einen szenischen Abend mit musikalischen Einla­gen. Besonders hervorzuheben ist, dass alle Anspiele von den Kindern im Religions- und Ethikunterricht selbst verfasst worden sind (die einzelnen Beiträge können dem Programm entnommen werden). Gemäß dem Thema der Veranstaltung zierten verschiedene Stelen mit Kindern aus der ganzen Welt und Luftballons in den Schulfarben den Schulhof, dieses Arrangement war in der Kunst-AG unter der Leitung von Frau Cappel und Frau Hasemann entstanden.

Thematisch begann der Abend mit einem Rückblick auf die Entwicklung der Kinderrechte bzw. die Veränderung der Rolle der Kinder seit dem 19. Jahrhundert und endete mit dem Schlusslied „We are the world“, das gemeinsam vom Kinderchor, Oberstufenchor und dem Publikum gesungen wur­de.

Insgesamt war es ein sehr er­greifender Abend, der klarmachte, wie wichtig Kinder für die Zukunft unserer Gesellschaft sind, und wie ernst wir sie nehmen müssen. So fühlte sich bestimmt mancher anwesende Erwachsene berührt vom szenischen Spiel zum „Recht auf elterliche Fürsorge“. Wie oft passiert es, dass wir uns zu wenig Zeit nehmen für die Bedürfnisse und Themen unserer Kinder? Zuhören ist hier ein Schritt in die richtige Richtung. Wie global die Kinder denken und ein Bewusstsein für die existenziellen Probleme der Kinder im globalen Süden haben, zeigte sich in dem Beitrag „Recht auf Bil­dung“. Hier half die Klassengemeinschaft einem Mädchen, das für seine Familie Müll sammeln musste, um deren Existenz zu sichern. Ähnlich zeigte sich die Aufgeschlossenheit der Kinder in „Recht auf Religion“ – ganz selbstverständlich nahmen die Schülerinnen und Schüler die Rolle von z.B. Juden, Muslimen, Buddhisten, Hinduisten und Atheisten ein und verdeutlichten die Gleichbe­rechtigung verschiedener religiöser Glaubensrichtungen. Authentisch stellten die bürokratischen Vertreter der Stadtverwaltung in ihrem Spiel dar, wie schwer es Kindern gemacht wird, ihr „Recht auf Spiel und Freizeit“ in bebauten Wohnsiedlungen einzufordern. Weitere wichtige Rechte wie das Recht auf Gesundheit, das Recht auf Mitbestimmung und das Recht auf Privatsphäre wurden in berührenden Szenen illustriert. Außerdem wurde klar, dass alle Kinder die gleichen Rechte haben und dass Ausnahmen und Ausgrenzungen davon absolut unzulässig sind.

Angelehnt an das epische Theater Brechts leitete ein Trommelwirbel das nächste szenische Spiel ein. Mitreißend sang der Kinderchor zahlreiche Musikstücke, untermalt mit tänzerischen Einla­gen, sowie der Oberstufenchor, der das Publikum faszinierte. Die musikalischen Beiträge standen unter der Leitung von Raquel Cristobal. Bei „We are the world“ zeigte sich, wie angesprochen sich das Publikum von dem Abend fühlte, den Refrain sangen alle inbrünstig mit – ein vollends gelungener Abend.

Unterstützt wurde die Veranstaltung durch einen großzügigen Zuschuss vom Land Rheinland-Pfalz und vom Kreis Kusel gefördert. Wir danken allen Anwesenden für ihr Kommen und die groß­zügigen Spenden von 500 €, die dem Hilfsprojekt „Aimer la vie“ in Togo zugute kommen.

(Silvia Jaqui)