Viel Geld für die Fahrerlaubnis

Schüler bemängeln hohe Kosten für den Führerschein

Um mobil zu sein, ist der Führerschein für viele junge Menschen gerade im ländlichen Raum wie im Landkreis Kusel unerlässlich. Was sie von den aktuellen Kosten für den Erwerb der Fahrerlaubnis halten, wollen die Schüler von den Kommunalpolitikern wissen. Immerhin könnten die Aufwendungen für den Führerschein derzeit bis zu 4500 Euro betragen.

„Ich bin erschrocken“, sagt Pia Bockhorn-Tüzün (SPD). „Ich weiß noch, wie hoch es bei mir war.“ In der Region sei man auf Autos angewiesen, schließlich sei der ÖPNV auch nicht so zuverlässig. „Es sollte dringend was getan werden. Das ist so nicht finanzierbar“, sagt sie.

„Da haben wir es wieder: Alles wird teurer. Woher sollen wir die Gelder noch nehmen?“, ergreift Thomas Danneck (WG Danneck) das Wort. Man müsse überlegen, wie die Kosten für den Führerschein reduziert werden können – „das wird aber nicht in unseren Händen liegen“, macht er deutlich. Er kritisiert die marode Infrastruktur im Kreis: Der Straßenausbau lasse zu wünschen übrig, es gebe fast keine befahrbare Straße mehr.

Jene Straßen, die sie am Morgen genommen habe, seien gut zu befahren gewesen, entgegnet Christine Fauß (Grüne). Mit Blick auf die Mobilitätswende und Alternativen zum eigenen Auto sagt sie: „Selbst wenn wir von Carsharing sprechen, braucht man einen Führerschein.“ Für das Kostenproblem sieht sie keine Lösung.

„Ich hoffe doch, dass es eine Lösung gibt“, sagt Sebastian Borger (CDU). Er rät den Schülern, Fahrschulen zu vergleichen, um so vielleicht zu sparen. Einen finanziellen Zuschuss halte er auf Kreisebene für nicht machbar, jedoch bringt er die Idee einer Art Mobilitätszuschuss seitens des Landes oder Bundes ins Spiel.

Eine Art Fonds oder auch Mittel von der KfW-Bank, um den Führerschein über ein zinsloses Darlehen zu finanzieren, kann sich Michael Groß (FDP) vorstellen. Politik und Wirtschaft müssten Problemlösungen fördern: Das gelte nun auch, wenn es um die Abfederung der negativen demografischen Entwicklung gehe. „Nichts zu tun, finde ich nicht in Ordnung.“

Sie sehe das Problem, jedoch auch die Schwierigkeit, betont Margot Schillo (Freie Wähler). Die Gebühren für die Schüler stünden auf der einen, die Kosten der Fahrschule auf der anderen Seite. Eine Art Fonds könne dabei vielleicht helfen. „Aber wir wissen, wie lang so ein Schiff sein kann“, sagt sie.

Der Führerschein und ein Auto bedeuteten individuelle Freiheit, so Alwin Zimmer (AfD). Die Kosten für die Fahrerlaubnis für die Schüler und die Kosten der Fahrschulen müssten in einem vernünftigen Verhältnis stehen. Zimmer plädiert außerdem dafür, frühzeitig anzufangen, Geld beiseite zu legen und dafür gerne auch zu jobben. pfe

(veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der Rheinpfalz)

Quelle

AusgabeDie Rheinpfalz Westricher Rundschau – Nr. 94
DatumMontag, den 22. April 2024
Seite19